Paul Wagner 1880-1972 oo 1906 Elisabetha Hollenwäger 1879-1957 oo 1959 Anna Katharina Johnson 1906-1993
Paul Wagner war in erster Ehe bis 1951 mit Elisabeth Hollenwäger verheiratet. Aus Erzählungen meines Onkels "musste" Paul das zweite Mal heiraten, damit seine Frau , eine Engländerin und vermutlich eine Nichte der ersten Frau eine Aufenthaltsbewilligung bekam.
Nachruf:
Hochbetagt, fast 92jährig hat Paul Wagner-Johnson diese Welt verlassen, die ihm so viel Inhalt und Sinn gegeben. Er war einer der letzten, wenn nicht überhaupt der letzte unserer "Eisenbahnerdorf"-Senioren, denn seit Bestehen der EBG-Siedlung wohnte er ununterbrochen im Haus Dorfstrasse 17. Als Mitgründer, Mitglied in Vorstand und Aufsichtsrat der Genossenschaft lernte er ihre Geschichte wie kaum ein anderer kennen.
Paul Wagner, Spross aus altem Altisdorfer Geschlecht, kam im Juli 1880 in Luzern zur Welt. Nicht Rosen, sondern Steine belegten den Weg seiner Kindheit und Jugend. Die Mutter war gelähmt, deshalb regierten fremde Leute im Haushalt, und der Vater ( von Beruf Hotelangestellter ) zog einmal da, ein andermal dorthin: von Luzern nach Biel, Neuenburg und wieder nach Luzern. Paul begann beruflich mit dem Hotelfach, wechselte 1899 aber zur Postverwaltung.Luzern. Durch Arbeitseifer und Pflichttreue brachte er es bald zum Obergehilfen, sehr geschätzt, bei Vorgesetzten und Arbeitskollegen. Ein Magenleiden zwang ihn frühzeitig mit 53 Jahren, den Beruf aufzugeben. Damit nahm aber seine Vorliebe für handwerkliches Basteln nicht ab, im Gegenteil. Als nimmermüder Schreiner, Polierer, Maler und Einrahmer machte er sich im ganzen Eisenbahnerdorf nützlich, immer dienstbeflissen und gutgelaunt. Seine Einsatzfreude kam auch dem öffentlichen und Gesellschaftsleben zugute,
so der Freisinnigen Partei (Urnenbüromitglied, Gründer der Jungfreisinnigen Partei 5. Kreis, und erster Präsident),
sodann der Gesellschaft"Fidelitas" dem Schützenverein (seit 1901),
dem Mieterverein Luzern (Vorstandsmitglied),
dem Kremationsverein (Mitglied in Vorstand und Geschäftsprüfungskommission),
dem Gemischten Chor Luzern (zeitweise im Vorstand und Präsidium),
dem Volkstheater (begeisteter Laienspieler)
und vor allem der eingangs erwähnten Eisenbahner Genossenschaft Geissenberg.
Paul Wagner schöpfte aus seinem langen Leben sehr viel Positives. Dies erfuhr in reichen Mass auch seine erste Gattin (Louise Hollenwäger) und nach deren Tod die zweite. Beide waren ihm Lebenskameraden im gütigsten Sinn des Wortes, die zweite (eine geborene Engländerin namens Anna Johnson) dazu noch eine überaus opferwillige Pflegerin.
In ehrender Erinnerungbehalten wird, wer mit Paul Wagner zu tun hatte, denn solche Charaktermenschen bleiben einem unvergessen.
K.